klimatoppmøte_eller_karbontiden_er_nå

From: Karsten Johansen (kvjohans@online.no)
Date: Wed Oct 18 2000 - 09:56:01 MET DST

  • Next message: Magnus Edgren: "Re: hva er viktigst?"

    Snart er det et nytt av de klimatoppmøter, hvis salvelsesfulle erklæringer
    brolegger veien inn i det klimatiske helvete.

    Hva som egentlig skjer er dette:

    Den moderne kapitalismes enorme og eksplosivt voksende forbrenning av
    fossile energiressurser tilbakefører på årtier kolossale karbonlagre fra
    mange millioner av år tilbake til jordas atmosfære. På mindre enn hundre år
    reverserer kapitalismen en atmosfærisk utvikling som har tatt flere hundre
    millioner år for naturen. Noe slikt er aldri før skjedd i jordas milliarder
    av år gamle historie.

    Bare ignoranter kan tro at slikt ikke betyr noe for jordas atmosfære, klima
    osv. Enhver kan studere hva vi vet om dyreliv og naturforhold i
    karbonperioden, betenke hvor lite vi vet om dette - hvor lite vi vet om
    klimaet bare for 10000 eller 100000 år siden - og så reflektere over det
    greske begrepet hybris.

    Så godt som alle prøver av all kraft å ignorere dette ubehagelige faktum,
    fordi det passer så dårlig med deres "økonomiske interesser" her og nå.
    Derfor fortrenges de stadig mer alarmerende signaler fra natursystemene som
    gir en til visshet grensende sannsynlighet for at noe er alvorlig galt.

    Resultatene av denne politikk vil ikke utebli. De er her allerede. "Fremtiden
    er nå" = "fortiden/karbontiden er nå".

    For å sitere et sosialøkonomisk credo i en noe uvant sammenheng:

    "There is no such thing as a free lunch". Ihvertfall ikke i naturen. Blant
    mennesker burde det være annerledes.

    Karsten Johansen

    http://www.taz.de/tpl/2000/10/17.nf/text?Tname=a0139&list=TAZ_sw&Idx=3

    Highnoon in Holland

    Die einen wollen sich Wälder gutschreiben, andere Atommeiler: Der
    Klimagipfel könnte zum Festival der Schlupflöcher werden

    BERLIN taz In vier Wochen beginnt der Klimagipfel in Den Haag: Er soll die
    endgültige Entscheidung bringen - und könnte zum Festival der Schlupflöcher
    geraten. Viele Länder, allen voran Australien, Kanada, Japan und die USA,
    versuchen ihre in Kyoto zugesagten Klimaschutzverpflichtungen durch Tricksen
    an den Details zu drücken.

    Vor zwei Jahren war im japanischen Kyoto das Klimaprotokoll beschlossen
    worden: Die Industriestaaten verpflichteten sich, bis 2010 rund 5,2 Prozent
    weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990. Die Vielzahl technischer Details
    sollte Stück für Stück bis Ende 2000 geregelt werden: Doch bislang wurde
    keine einzige Frage geklärt.

    Die Begehrlichkeiten sind zahlreich. Größtes Schlupfloch ist die Anrechnung
    von so genannten Senken. Damit sind vor allem Wälder gemeint, die
    Kohlendioxid in ihrer Biomasse absorbieren. Nur, wie rechnet man die an? Es
    ist schwer zu sagen, wie viel Kohlendioxid ein Wald bindet, weil es auch vom
    Zustand des Bodens abhängt. Und wenn ein Wald brennt, muss man das
    freigesetzte Kohlendioxid wieder anrechnen?

    Russland möchte sich sogar "unterdrückte Feuer" anrechnen lassen. Aber wie
    berücksichtigt man nicht verbrannten Wald? "Die Senken sind der
    Geburtsfehler des Protokolls", klagt Stephan Singer vom WWF Europa. Die
    Industriestaaten könnten sich damit bis zu 40 Prozent ihrer
    Klimaschutzpflichten wegdefinieren, schätzt der Klimaexperte. Und die
    Schlote, um die es eigentlich geht, rauchen weiter.

    Immerhin haben die USA ihre einstmals betonköpfige Haltung unter dem Druck
    der Umweltverbände zu Hause etwas gelockert. Dafür blockieren Japan und
    Kanada um so mehr. "Inzwischen ist es einfacher, mit Shell oder BP
    Einigungen zu erzielen", sagt Singer, "als mit so mancher Regierung." URB

    taz Nr. 6272 vom 17.10.2000, Seite 3, 51 Zeilen TAZ-Bericht URB

    http://www.taz.de/tpl/2000/10/17.nf/text?Tname=a0064&list=TAZ_a1&idx=1

    Europa schafft den Winter ab

    Erwärmung wird absehbar: Die EU wird ihre Klimaschutzziele nicht einhalten,
    verrät eine Studie des WWF. Allein Deutsche und Briten auf gutem Weg

    BERLIN taz Die Europäische Union, selbst ernannter Vorreiter im
    Klimaschutz, wird ihr Klimaziel nicht erreichen. Das geht aus einer Studie
    hervor, die der Umweltverband WWF beim niederländischen Ecofys-Institut und
    beim deutschen Fraunhofer-Institut für Systemtechnik in Auftrag gegeben
    hatte. Die Studie liegt der taz vor, der WWF wird sie heute in Brüssel
    vorstellen. Demnach können nur Deutschland und Großbritannien mit den
    beschlossenen Maßnahmen ihre Klimaziele erreichen.

    Die beiden Länder wurden mit vier weiteren EU-Staaten verglichen, nämlich
    Frankreich, Niederlande, Spanien und Schweden. Alle zusammen stoßen zwei
    Drittel der Treibhausgase aus, die für die weltweite Erwärmung des Klimas
    verantwortlich sind. Am schlechtesten schneiden Frankreich und Holland ab,
    die beide ihre versprochenen Emissionen im Jahr 2010 um bis zu 20 Prozent
    überschreiten könnten. Spanien, das gemäß der EU-internen Vereinbarung zum
    Kyoto-Protokoll seinen Ausstoß sogar um 15 Prozent steigern darf, wird
    vermutlich deutlich mehr ausstoßen. Auch Deutsche und Briten seien
    angesichts ihrer Sparmöglichkeiten nur "Einäugige unter den Blinden",
    urteilt der WWF.

    In der Berechnung der Institute ist Umweltminister Jürgen Trittins
    Klimaschutzprogramm, das morgen vom Kabinett nur noch abgenickt werden muss,
    bereits weitgehend berücksichtigt. Als letzter Punkt des Programms wurden
    gestern die Nachverhandlungen mit der Industrie abgeschlossen. Die Industrie
    stimmte einer Verschärfung ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung zu. Statt
    - wie mit der Regierung Kohl vereinbart - den Ausstoß nur um 20 Prozent zu
    senken, willigte sie ein, bis 2005 rund 28 Prozent weniger Kohlendioxid pro
    produzierte Tonne Güter in die Luft zu blasen.

    Oliver Rapf vom WWF kritisierte die Einigung gegenüber der taz als nicht
    ausreichend. Er bemängelte fehlende Sanktionsmittel und forderte, dass die
    Industrie "auch für den Energieverbrauch ihrer Produkte in die Pflicht
    genommen" wird.



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