Snart er det et nytt av de klimatoppmøter, hvis salvelsesfulle erklæringer
brolegger veien inn i det klimatiske helvete.
Hva som egentlig skjer er dette:
Den moderne kapitalismes enorme og eksplosivt voksende forbrenning av
fossile energiressurser tilbakefører på årtier kolossale karbonlagre fra
mange millioner av år tilbake til jordas atmosfære. På mindre enn hundre år
reverserer kapitalismen en atmosfærisk utvikling som har tatt flere hundre
millioner år for naturen. Noe slikt er aldri før skjedd i jordas milliarder
av år gamle historie.
Bare ignoranter kan tro at slikt ikke betyr noe for jordas atmosfære, klima
osv. Enhver kan studere hva vi vet om dyreliv og naturforhold i
karbonperioden, betenke hvor lite vi vet om dette - hvor lite vi vet om
klimaet bare for 10000 eller 100000 år siden - og så reflektere over det
greske begrepet hybris.
Så godt som alle prøver av all kraft å ignorere dette ubehagelige faktum,
fordi det passer så dårlig med deres "økonomiske interesser" her og nå.
Derfor fortrenges de stadig mer alarmerende signaler fra natursystemene som
gir en til visshet grensende sannsynlighet for at noe er alvorlig galt.
Resultatene av denne politikk vil ikke utebli. De er her allerede. "Fremtiden
er nå" = "fortiden/karbontiden er nå".
For å sitere et sosialøkonomisk credo i en noe uvant sammenheng:
"There is no such thing as a free lunch". Ihvertfall ikke i naturen. Blant
mennesker burde det være annerledes.
Karsten Johansen
http://www.taz.de/tpl/2000/10/17.nf/text?Tname=a0139&list=TAZ_sw&Idx=3
Highnoon in Holland
Die einen wollen sich Wälder gutschreiben, andere Atommeiler: Der
Klimagipfel könnte zum Festival der Schlupflöcher werden
BERLIN taz In vier Wochen beginnt der Klimagipfel in Den Haag: Er soll die
endgültige Entscheidung bringen - und könnte zum Festival der Schlupflöcher
geraten. Viele Länder, allen voran Australien, Kanada, Japan und die USA,
versuchen ihre in Kyoto zugesagten Klimaschutzverpflichtungen durch Tricksen
an den Details zu drücken.
Vor zwei Jahren war im japanischen Kyoto das Klimaprotokoll beschlossen
worden: Die Industriestaaten verpflichteten sich, bis 2010 rund 5,2 Prozent
weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990. Die Vielzahl technischer Details
sollte Stück für Stück bis Ende 2000 geregelt werden: Doch bislang wurde
keine einzige Frage geklärt.
Die Begehrlichkeiten sind zahlreich. Größtes Schlupfloch ist die Anrechnung
von so genannten Senken. Damit sind vor allem Wälder gemeint, die
Kohlendioxid in ihrer Biomasse absorbieren. Nur, wie rechnet man die an? Es
ist schwer zu sagen, wie viel Kohlendioxid ein Wald bindet, weil es auch vom
Zustand des Bodens abhängt. Und wenn ein Wald brennt, muss man das
freigesetzte Kohlendioxid wieder anrechnen?
Russland möchte sich sogar "unterdrückte Feuer" anrechnen lassen. Aber wie
berücksichtigt man nicht verbrannten Wald? "Die Senken sind der
Geburtsfehler des Protokolls", klagt Stephan Singer vom WWF Europa. Die
Industriestaaten könnten sich damit bis zu 40 Prozent ihrer
Klimaschutzpflichten wegdefinieren, schätzt der Klimaexperte. Und die
Schlote, um die es eigentlich geht, rauchen weiter.
Immerhin haben die USA ihre einstmals betonköpfige Haltung unter dem Druck
der Umweltverbände zu Hause etwas gelockert. Dafür blockieren Japan und
Kanada um so mehr. "Inzwischen ist es einfacher, mit Shell oder BP
Einigungen zu erzielen", sagt Singer, "als mit so mancher Regierung." URB
taz Nr. 6272 vom 17.10.2000, Seite 3, 51 Zeilen TAZ-Bericht URB
http://www.taz.de/tpl/2000/10/17.nf/text?Tname=a0064&list=TAZ_a1&idx=1
Europa schafft den Winter ab
Erwärmung wird absehbar: Die EU wird ihre Klimaschutzziele nicht einhalten,
verrät eine Studie des WWF. Allein Deutsche und Briten auf gutem Weg
BERLIN taz Die Europäische Union, selbst ernannter Vorreiter im
Klimaschutz, wird ihr Klimaziel nicht erreichen. Das geht aus einer Studie
hervor, die der Umweltverband WWF beim niederländischen Ecofys-Institut und
beim deutschen Fraunhofer-Institut für Systemtechnik in Auftrag gegeben
hatte. Die Studie liegt der taz vor, der WWF wird sie heute in Brüssel
vorstellen. Demnach können nur Deutschland und Großbritannien mit den
beschlossenen Maßnahmen ihre Klimaziele erreichen.
Die beiden Länder wurden mit vier weiteren EU-Staaten verglichen, nämlich
Frankreich, Niederlande, Spanien und Schweden. Alle zusammen stoßen zwei
Drittel der Treibhausgase aus, die für die weltweite Erwärmung des Klimas
verantwortlich sind. Am schlechtesten schneiden Frankreich und Holland ab,
die beide ihre versprochenen Emissionen im Jahr 2010 um bis zu 20 Prozent
überschreiten könnten. Spanien, das gemäß der EU-internen Vereinbarung zum
Kyoto-Protokoll seinen Ausstoß sogar um 15 Prozent steigern darf, wird
vermutlich deutlich mehr ausstoßen. Auch Deutsche und Briten seien
angesichts ihrer Sparmöglichkeiten nur "Einäugige unter den Blinden",
urteilt der WWF.
In der Berechnung der Institute ist Umweltminister Jürgen Trittins
Klimaschutzprogramm, das morgen vom Kabinett nur noch abgenickt werden muss,
bereits weitgehend berücksichtigt. Als letzter Punkt des Programms wurden
gestern die Nachverhandlungen mit der Industrie abgeschlossen. Die Industrie
stimmte einer Verschärfung ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung zu. Statt
- wie mit der Regierung Kohl vereinbart - den Ausstoß nur um 20 Prozent zu
senken, willigte sie ein, bis 2005 rund 28 Prozent weniger Kohlendioxid pro
produzierte Tonne Güter in die Luft zu blasen.
Oliver Rapf vom WWF kritisierte die Einigung gegenüber der taz als nicht
ausreichend. Er bemängelte fehlende Sanktionsmittel und forderte, dass die
Industrie "auch für den Energieverbrauch ihrer Produkte in die Pflicht
genommen" wird.
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