...er dogmet om "den økonomiske veksten" som må fortsette i det uendelige.
"Økonomisk vekst" er en dekkbetegnelse for kapitalens vekst. Varekonsumet
skal øke 80 pst. i løpet av de neste 20 år for å få til målene om økonomisk
vekst. Det utelukker løsning av den økologiske krisen. Det vil forverre den
til det uutholdelige, rent bortsett fra: hvor i huleste skal folk gjøre av
alt det konsumerte? Mye ender som fett på sidebeina, men resten?
En glimrende og klar analyse fra dagens taz.
Karsten Johansen
PROGNOSTIZIERTER ENERGIEVERBRAUCH: WACHSTUM FRISST KLIMASCHUTZ
Versöhnung unmöglich
Marktwirtschaft und Umweltschutz sind grundsätzlich unvereinbar. Diese
Interpretation seiner Energieprognose bis 2020 will der Mineralölkonzern
Esso nicht hören. Eine zentrale Aussage der Studie läuft trotzdem darauf
hinaus: Wirtschaftswachstum macht die Bemühungen um ökologische Erfolge
weitgehend zunichte. Zwar werden der Energieverbrauch in Deutschland und die
dabei entstehenden Abgase in den nächsten 20 Jahren sogar absolut
zurückgehen - das Weltklima wirklich zu schützen wird damit jedoch nicht
gelingen. Die Bundesregierung kann ihre Zusagen zur Verringerung des
Kohlendioxidausstoßes wohl nicht einzuhalten. Treibhaus bleibt Treibhaus.
Die Ursache liegt nahe: Jahr für Jahr wächst die Summe der hergestellten
Waren und Dienstleistungen. Bei ihrer gegenwärtigen Tagung in Lissabon
peilen die europäischen Regierungen an, sich auf ein Wirtschaftswachstum von
3 Prozent jährlich zu verpflichten. In den nächsten 20 Jahren wird dadurch
die Menge der produzierten Güter um 80 Prozent zunehmen. Mehr
Computerfabriken brauchen zusätzlichen Strom; mehr Büros und Wohnungen
benötigen zusätzliche Wärme. Dieses Wachstum frisst wesentliche Teile des
Umweltschutzes wieder auf, der durch höhere Energieeffizienz - die bessere
Ausnutzung von Energie - eigentlich ermöglicht werden könnte.
Aus dieser Situation gibt es heute keinen Ausweg. Alle Reden über die
Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gehen letztlich an der Sache vorbei.
Tatsächlicher Klimaschutz wäre nur zu erreichen, wenn das Wachstum - im
Gegensatz auch zu den Plänen der rot-grünen Regierung - nicht stiege,
sondern abnähme und die Gesellschaft sich in einem stabilen Zustand
annähernden Nullwachstums einrichten würde. Danach sieht es aber überhaupt
nicht aus. Denn in dieser Gesellschaftsordnung stellt das
Wirtschaftswachstum eine Voraussetzung für steigende Gewinne der Unternehmen
dar. Und die Gewinnmaximierung steht im Rang eines heiligen Prinzips.
Außerdem liefert das Wachstum die Voraussetzung für den sozialen
Zusammenhalt: Nur wenn die Gewinne ausreichen, sind die Eliten bereit, etwas
abzugeben. Wachstum ermöglicht, dass die soziale Marktwirtschaft sozial sein
kann. Wenn die Wirtschaftsleistung umgekehrt nicht wüchse, müssten
Armutsbekämpfung, Sozialleistungen und bessere Bildung aus der Substanz der
Vermögenden bezahlt werden. Das würde auf tatsächliche Umverteilung von
Reichtum hinauslaufen - eine Möglichkeit, die in der gegenwärtigen
Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist. HANNES KOCH
taz Nr. 6101 vom 24.3.2000 Seite 11 56 Zeilen Kommentar HANNES KOCH
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